„Was will ich wirklich?“ – 3 Wege, wie Sie das herausfinden können

Sie würden gerne was verändern an sich und Ihrem Leben, Ihr Leben umkrempeln, aber Sie wissen nicht so richtig, was und wie? Ihr Beruf macht Sie nicht mehr so richtig glücklich oder vielleicht hat er das auch noch nie getan, aber Sie wissen auch nicht so genau, was Sie stattdessen machen sollten?


Hier sind 3 Fragen, die Ihnen dabei helfen können, herauszufinden, was Sie wirklich (arbeiten) wollen, und das sind:

  1. die Montagsfrage,
  2. die Rhythmusfrage und
  3. die Lottofrage.

1. Die Montagsfrage #

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„Und jetzt“, schallt es aus den Lautsprechern meines Laptops, „achte mal darauf, wie du das tust, was du gerade tust, und konzentriere dich nicht auf das Was.“ Ich mache Onlineyoga. Und egal ob ich jetzt den Sonnengruß mache oder grad in der Taube bin, ich achte darauf, wie ich das tue, egal was es ist. Wie setze ich die Hände auf die Matte, bewege ich mich eher schnell oder langsam, wie möchte ich mich bewegen, wie will ich auf der Matte sein und wie in der Welt? Denn es stimmt: Es kommt nicht nur darauf an, was man tut, sondern auch, wie man es tut. Umgekehrt kann das heißen: Wenn du dein Wie kennst, kommst du auch deinem Was näher.

Wie möchten Sie also Ihre Tage und Wochen verbringen oder, noch genauer, wie möchten Sie Ihre Montage verbringen? Wann stehen Sie auf, werden Sie vom Wecker geweckt oder wachen Sie einfach so auf? Und was machen Sie als Nächstes, als Erstes? Trinken Sie einen Kaffee im Bett, schreiben Sie Tagebuch, treiben Sie Sport? Wie würden Sie am liebsten in den Tag starten? Und fahren Sie danach zur Arbeit oder arbeiten Sie von zu Hause aus? Wann beginnen Sie idealerweise mit der Arbeit und arbeiten Sie montags überhaupt? Arbeiten Sie angestellt oder selbständig, im Team oder allein, mit wem tauschen Sie sich aus?

Wenn Sie eine Vorstellung von diesem Wie haben, fallen einige Tätigkeiten vielleicht direkt weg – und ja, das können Tätigkeiten sein, die Ihnen vielleicht sogar Spaß machen würden, aber wenn sie nicht zu Ihrem Wie passen, ist es eher unwahrscheinlich, dass sie Sie dauerhaft glücklich machen würden. Und es kann sein, dass die Tätigkeiten, die dann infrage kommen, Ihnen Angst machen, dass Sie zum Beispiel Angst vor der Freiberuflichkeit haben, vor der Unsicherheit, die damit einhergehen würde – dann kann ein klares Wie Ihnen dabei helfen, diese Angst zu überwinden, denn dann wissen Sie ja, wofür Sie das (in Wirklichkeit vielleicht gar nicht so große) Risiko eingehen: für Ihren perfekten Montag.

2. Die Rhythmusfrage #


Es ist 7 Uhr morgens und mein Wecker klingelt. Draußen ist es stockdunkel und 3 Grad, plus immerhin. Normalerweise würde ich jetzt die Snooze-Taste drücken, aber heute nicht, denn heute arbeite ich als Clown, als Klinikclown. Und das mache ich gerne. Und deshalb fällt mir das frühe Aufstehen so gar nicht schwer und das ist eine sehr neue Erfahrung für mich, denn ich bin kein Morgenmensch, bin noch nie einer gewesen, und höchstwahrscheinlich werde ich auch nie einer sein. Aber es macht mir nichts aus, für meine Arbeit als Clown früh aufzustehen, also meinen Lieblingsrhythmus zu ändern.

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Für was stehen Sie gerne früh auf, wofür fällt es Ihnen nicht schwer, obwohl Sie schon immer eine Nachteule waren? Oder, falls Sie Morgenmensch sind und gerne früh ins Bett gehen, für was bleiben Sie gerne lange wach? Für was fällt es Ihnen also nicht schwer, Ihren Rhythmus zu ändern, für was ändern Sie ihn sogar gerne und freuen sich darauf? Was gibt Ihnen so viel Energie, so viel Gutes, dass Ihnen alles andere egal ist? Wenn Sie das wissen, sind Sie Ihrem Traumjob schon einen Schritt näher. Und erst mal geht es auch wirklich nur um einzelne Schritte, vielleicht einen kleinen, vielleicht viele kleine, Sie müssen also nicht alles auf einen Schlag ändern – oder etwa doch noch zum Morgenmenschen werden –, aber vielleicht können Sie ein bisschen von diesen Tätigkeiten und den Menschen, mit denen Sie dabei zu tun haben, in Ihr Leben integrieren. Und vielleicht gibt es ja auch die Möglichkeit, die Tätigkeit zu einer Tageszeit auszuüben, die Ihnen eher liegt. Clownvisiten im Krankenhaus gibt es z. B. auch nachmittags und das sind dann zwei Fliegen mit einer Klappe. Aber gemerkt, dass es meins ist, habe ich, als ich früh dafür aufstehen musste.

3. Die Lottofrage #

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Früher hing im Kölner Hauptbahnhof eine riesige Lottowerbung mit der Frage: „Können Sie die Wellen hören?“ Nein, alles, was ich hören konnte, waren Züge und viele, viele Menschen – aber immerhin hatte ich Domblick. Wie dem auch sei: Wenn ich im Lotto gewinnen würde, würde ich dann überhaupt die Wellen hören wollen?

Und damit sind wir bei der ultimativen Lebensgestaltungsfrage aller Lebensgestaltungsfragen: Wenn Geld keine Rolle spielen würde, was würden Sie tun? Wie und mit wem würden Sie Ihre Zeit verbringen? Würden Sie Ihren aktuellen Job direkt aufgeben, ohne darüber nachzudenken? Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass das wirklich nicht das Richtige für Sie ist. Oder würden Sie in Teilzeit arbeiten und die anderen Teile Ihrer Zeit mit Segeln und Weinanbau verbringen? Dann wissen Sie, dass Sie schon in der richtigen Richtung unterwegs sind. Würden Sie hundertprozentig ehrenamtlich arbeiten, mit Senior*innen tanzen, mit Kindern lesen, mit Hunden spazieren gehen? Nur noch Zeit mit Ihren Freund*innen verbringen? Nur noch reisen? Nur noch joggen? Studieren? Eine Ausbildung machen?

Wenn Sie wissen, was Sie tun würden, wenn Geld keine Rolle spielen würde, und zwar so gar keine, dann wissen Sie, was Sie tun können, um zufriedener zu werden, auch wenn Sie nicht im Lotto gewinnen: sich mehr davon in Ihr Leben holen. Denn das sind die Aktivitäten und die Menschen, die Sie glücklich machen. Und vielleicht gehört dazu dann auch, sich doch noch mal nach einem anderen Job umzugucken, obwohl Sie sich doch eigentlich ganz gut eingerichtet hatten. Oder anzufangen, nebenberuflich mit Hunden Gassi zu gehen, und das dann vielleicht irgendwann sogar zu Ihrem Hauptberuf zu machen, vieles ergibt sich ja auch erst auf dem Weg. Und wenn der Lottogewinn dann wirklich kommt (kleiner Reminder: dafür muss man auch spielen), können Sie immer noch was ganz anderes machen.


Wenn Sie sich Unterstützung beim Beantworten dieser Fragen und/oder weitere Anregungen zur (beruflichen) Neuorientierung wünschen, schreiben Sie mir gerne per E-Mail oder über das Kontaktformular. Weitere Informationen finden Sie hier.